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Citation

Bajanowski T, Freislederer A, Trubner K, Vennemann M, Spendlove D. Rechtsmedizin 2010; 20(6): 489-495.

Copyright

(Copyright © 2010, Holtzbrinck Springer Nature Publishing Group)

DOI

10.1007/s00194-010-0678-0

PMID

unavailable

Abstract

Hintergrund Die Leichenschau ist eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Fehler können medizinische, statistische und auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die Qualität der Leichenschau ist deshalb immer wieder ein Thema für Ärzte, Juristen und Politiker.

METHODe Im Sinne einer Qualitätskontrolle wurden die Ergebnisse, einschließlich der Totenscheine, von 2365 Feuerbestattungsleichenschauen am Krematorium der Stadt Essen über ein halbes Jahr ausgewertet. Die Totenscheine wurden auf Vollständigkeit sowie Plausibilität der Eintragungen geprüft und mit den Befunden der Feuerbestattungsleichenschau abgeglichen. Ergebnisse Dabei fanden sich in 20,6% aller Fälle Unklarheiten oder Fehler. Bei 4,5% der Fälle erfolgte die Todesfeststellung, ohne dass sichere Todeszeichen angegeben waren. Der Begriff "Hirntod" wurde in 1,3% der Fälle falsch angewendet. Bei 11,71% erklärten die Leichenschauärzte selbst, dass die vom Gesetzgeber geforderte "sorgfältige" Untersuchung nicht erfolgt sei. Bei 1,1% der Fälle fehlten Angaben zur Todesursache ganz, oder es war ein natürlicher Tod mit "unklarer" Todesursache attestiert. Die Todesart war in 26 Fällen (1,1%) falsch als "natürlich" bestimmt. Diese Fälle wurden an die Polizei gemeldet. Nicht überraschend war auch die geringe Obduktionsfrequenz von 1,2%. Schlussfolgerung Die Untersuchungsergebnisse zeigen einmal mehr, dass die Qualität der Leichenschau unbefriedigend ist. Diese Feststellung trifft auch für das Ruhrgebiet zu. Obwohl durch eine Leichenschau methodisch bedingt keine wirkliche Sicherheit in Bezug auf die Diagnosen zu Todesart und Todesursache zu gewinnen ist, bestehen Möglichkeiten, ihre Qualität zu verbessern. Bezogen auf formale Fehler ist eine Feuerbestattungsleichenschau ein mögliches Instrument zur Qualitätskontrolle. Grundsätzlich kann aber nur eine Obduktion wirklich Klarheit bezüglich Todesart und Todesursache bringen. Die Obduktionsfrequenz sollte deshalb deutlich gesteigert werden.


Language: de

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